Vitamin D-Mangel trotz Sonne…?

Warum es trotz Sonnenlicht zu einem Vitamin D-Defizit kommen kann – Störfaktoren der körpereigenen Vitamin D-Synthese

Der Aufenthalt im Freien beziehungsweise regelmäßige Sonnenbäder sind keine Garantie für eine ausreichende Vitamin D-Versorgung. Wie wir bereits erfahren haben (Blogeintrag „Hurra! Es geht wieder los!“), muss für die körpereigene Vitamin D-Bildung der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen in einem bestimmten Bereich liegen. Steht die Sonne zu tief, ist es schlicht nicht mehr möglich. Zudem braucht es natürlich auch eine bestimmte Hautfläche. Je mehr feie Hautstellen ich der Sonne aussetzte, umso effizienter und schneller kann ich Vitamin D synthetisieren. Doch damit alles reibungslos funktionieren kann und wir letztendlich nicht nur über die Haut die Bildung anregen, sondern darüber hinaus das „Sonnenhormon“ auch aktivieren und nutzen können, müssen weitere Aspekte berücksichtig werden. Da es viele Störfaktoren gibt, leiden selbst sonnenverwöhnte Menschen oft unter einen suboptimalen Vitamin D-Status und sind nach einer Analyse nicht selten völlig überrascht. So ist es keine Seltenheit, dass selbst Landwirte und Sportler die täglich im Freien arbeiten und trainieren suboptimale Spiegel oder gar Defizite oder langfristig kritische Mängel aufweisen (Auch wenn keine Sonnencreme genutzt wird, die bereits bei tiefem Lichtschutzfaktor die Vitamin D-Synthese zuverlässig blockiert). Die möglichen Gründe und Ursachen sind vielfältig und müssen dann im Rahmen eines individuellen Gesprächs oder bei Bedarf weiterer Analysen erhoben werden.

Welche Störfaktoren sind bekannt und kommen häufig vor…?

Ein zunehmend weitverbreiteter Faktor, der die körpereigene Aktivierung des Sonnenhormons im Wege steht, ist Übergewicht – oder genauer gesagt vor allem zu viel viszerales Bauchfett (auch intraabdominelles Fett genannt). Dabei handelt es sich um Fett, dass unsere Bauchorgane umhüllt, insbesondere die Verdauungsorgane. Bei übergewichtigen Menschen werden nämlich größere Mengen an Vitamin D im (viszeralen) Fettgewebe gebunden und stehen somit dem Organismus nicht mehr zur eigentlichen Nutzung zur Verfügung. Zudem sind Defizite oder Mangelzustände weiterer Nährstoffe bekannte und ebenfalls zunehmende Störfaktoren für die körpereigene Vitamin D-Synthese. Damit der Aktivierungsprozess optimal verlaufen kann, sind wir nämlich auch auf eine ausreichende Versorgung mit Magnesium und Vitamin K angewiesen. Ein Nährstoff, unabhängig ob Vitamin oder Mineralstoff, wirkt nämlich nicht allein, sondern arbeitet immer im Team mit weiteren Vitalstoffen zusammen. Steht unserem Organismus zu wenig davon zur Verfügung, kann Vitamin D nicht von der inaktiven (Bildung über die Haut) in die aktive und damit wirksame Form umgewandelt werden. Diese „Weiterverarbeitung“ erfolgt über weitere Organe, insbesondere über die Nieren.

Welche Personen haben noch generell einen erhöhten Bedarf an Vitamin D?

Menschen ab ca. dem 45 Lebensjahr brauchen mehr Vitamin D als jüngere Erwachsene, da ihre Haut altersbedingt ganz einfach zunehmende weniger produzieren kann. Außerdem sind Raucher betroffen (wie so oft, wenn es um einen erhöhten Bedarf hinsichtlich Vitalstoffe geht), denn bei ihnen wird das Vitamin D schlicht und einfach schneller abgebaut als bei Nichtraucher. Was viele nicht wissen, dass es auch gar nicht so seltene Genvarianten gibt, die großen Einfluss auf den Vitamin D-Bedarf haben. Demzufolge wissen sehr viele gar nicht, dass sie genetisch bedingt mehr Vitamin D benötigen als andere damit im Körper alles „reibungslos“ und optimal funktionieren kann. Dasselbe trifft auf einige chronische Krankheitsbilder zu.

Übrigens, schon gewusst?

Auch die hochmoderne und stylische Sonnenbrille gehört zu den Störfaktoren, da die notwendige Information „Ich bin in der Sonne“, die primär über die Netzhaut der Augen und nicht über die Haut erfolgt, nicht richtig registriert und an das Gehirn weitergeleitet werden kann. Im Grunde täusche ich meinen Körper vor im Schatten zu sein…Und ich erhöhe dadurch zudem das Verbrennungs- beziehungsweise Sonnenbrandrisiko. Daher sollte der Umgang mit Sonnenbrillen entsprechend je nach Bedarf und Empfindlichkeit angepasst werden. Mittlerweile gibt es Vermutungen dahingehend, dass sogar „übertriebene“ Hygiene eine negative Rolle spielen könnte. Da die Bildung in den Hautzellen nicht in wenigen Minuten abgeschlossen ist, sondern der Prozess eine bestimmte Zeit in Anspruch nimmt, geht man davon aus, dass sogar eine „zu frühe“ Dusche nach dem Sonnenbad diesen unterbrechen könnte. Daher ist es ratsam, dass zeitnahe Duschen zumindest nicht zu heiß, nicht zu lange und im Idealfall auch nicht mit (zu viel) Seife erfolgen sollten.

Warum Vitamin D denn so wichtig ist und was man im Rahmen einer Einnahme über Nahrungsergänzungsmittel unbedingt wissen sollte, erzählen wir euch demnächst bei unserem abschließenden Blogeintrag zum Thema Vitamin D.

thomas stricker

Gesundheitswissenschaftler, Therapeut für klinische Psychoneuroimmunologie

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