TOXISCHE (UM)WELT

Belastung und Herausforderung für unsere Schilddrüsengesundheit

Toxine sind Substanzen, die Organismen schädigen, indem sie Stoffwechselabläufe stören. Bei den sogenannten Endokrinen Disruptoren handelt es sich um Stoffe, die bereits in geringen Mengen Veränderungen unseres Hormonsystems bewirken und dadurch die Gesundheit schädigen können. Sie werden auch hormonaktive Stoffe und Substanzen oder Umwelthormone und Xenohormone genannt. Somit geht es um endokrin wirksame beziehungsweise aktive Substanzen mit schädlichen Wirkungen. Sie können natürlich Ursprungs sein (zum Beispiel die sogenannten Phytoöstrogene), kommen aber hauptsächlich in synthetisch hergestellten Materialien vor.

Fachgesellschaften wie die Endocrine Society, die European Society of Endocrinology, die European Society for Pediatric Endocrinology, Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie sowie die bekannte Weltgesundheitsorganisation (WHO), sehen es als erwiesen an, dass endokrine Disruptoren an der Entstehung von verschiedenen Erkrankungen beteiligt sein sind: Unter anderem auch an der Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen. Seitens der Politik, Vertretern der Industrie und nicht zuletzt von der Öffentlichkeit, werden die zunehmenden Erkenntnisse allerdings nach wie vor kontrovers diskutiert.

Experten gehen allerdings davon aus, dass etwa 1000 von den aktuell ungefähr 85.000 produzierten Chemikalien endokrine Disruptoren sein könnten. Da die allermeisten Substanzen jedoch vor ihrer Zulassung nicht umfassend auf ihre Unbedenklichkeit getestet wurden, kann über den genauen Anteil nur gemutmaßt werden. Laut WHO waren bereits im Jahre 2012 bis zu 800 Stoffe bekannt, für die eine endokrine Wirkung entweder nachgewiesen oder vermutet wird. Der größte Teil aller synthetisch hergestellten Chemikalien wurde jedoch nie auf hormonelle Effekte hin getestet.

Schilddrüsenunterfunktionen, Umweltfaktoren und Toxinbelastung

Die Zusammenhänge zwischen Hypothyreosen (Schilddrüsenunterfunktionen) und der Exposition gegenüber Pestiziden waren lange Zeit uneinheitlich und umstritten. Mittlerweile ist bekannt, dass viele Pestizide schilddrüsenschädliche und schädigende Eigenschaften haben können. Eine aktuelle Meta-Analyse kommt zum Schluss, dass die epidemiologische Evidenz darauf hindeutet, dass die Exposition gegenüber Herbiziden und Insektiziden das Risiko einer Hypothyreose erhöht.

Unter den zahlreichen chemischen Schadstoffen sind neben den Pestiziden, die die Schilddrüsenfunktion auf unterschiedliche Weise beeinflussen, auch Polychlorierte Biphenyle (PCBs) hervorzuheben deren Metaboliten die Schilddrüsenfunktion stören. Auch der weitestgehende Einsatz von Fluoriden in Zahnpasten und Trinkwasser wird mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer Hypothyreose in Verbindung gebracht.

Weitere Umweltschadstoffe und endokrin wirksame Chemikalien und Substanzen die in verschiedenen Studien mit potenziell schilddrüsenschädigender Wirkung (mit Schwerpunkt Hypothyreose) erwähnt und in Verbindung gebracht werden sind insbesondere: Perchlorat Thiocyanate, Polychlorierte Phenoxyphenole (z.B. Triclosan), polybromierte Diphenylether und die bekannten Weichmacher der Bisphenol-Gruppe.

Triclosan ist beispielsweise ein antimikrobieller Wirkstoff, der in einer breiten Palette von Bedarfsgegenständen, kosmetischen Präparaten und Desinfektionsmitteln als Biozid und Konservierungsstoff eingesetzt wird. Bisphenol A hingegen ist bekannter Bestandteil vieler Produkte des täglichen Gebrauchs wie Plastikflaschen, Plastikspielzeug, Thermopapier, der Auskleidung von Konservendosen, Bodenbeschichtungen und vieles mehr. Endokrinologische Fachgesellschaften und die WHO kategorisieren BPA als endokrinen Disruptor, also einen Stoff mit hormonähnlicher Wirkung,

Tierexperimentelle Studien zeigen zudem, dass eine hohe Nitrat (Nitrit)- Exposition schilddrüsenhemmende Wirkungen hat sowie Veränderungen der Schilddrüse verursacht. Beim Menschen wurden noch keine ähnlichen Beobachtungen gemacht, die Ergebnisse von drei Kohortenstudien zeigten jedoch einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Risiko für Schilddrüsenkrebs und einer höheren Nitrit-Exposition. Nitrat wird unter anderem als Lebensmittelzusatzstoff in Form von Natriumnitrat (E 251) und Kaliumnitrat (E 252) als Konservierungsmittel verwendet.

Nicht zuletzt wird auch der zunehmende Einfluss von Phtalate, Aluminium- und Schwermetallbelastung auf die Funktion und Morphologie der Schilddrüse wird diskutiert.

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thomas stricker, MEd science, Master in clinical PNI

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