SONNENALLERGIE wegen SONNENMANGEL??

„…und der der dich schlug, wird dich heilen…“

Sommer + Sonne = Wohlbefinden und schöne, gesund gebräunte Haut. Im Idealfall. Doch immer mehr Menschen leiden unter einer Sonnenallergie. Doch wie kann man eigentlich gegen etwas allergisch reagieren, das lebensnotwendig ist…?

Schon lange ist bekannt, dass eine Sonnenallergie gut mit einer gezielten Einnahme von Kalzium und Vitamin D sowohl behandelt als auch vorgebeugt werden kann. Also mit Nähr- und Vitalstoffen, die untrennbar mit Sonnenstrahlung verbunden sind. Dank der Sonne sind wir in der Lage durch körpereigene Prozesse selbst Vitamin D zu synthetisieren, sprich herzustellen. Nicht umsonst wird das Vitamin auch als Sonnenhormon bezeichnet, da es aufgrund seiner Bildung und Funktion eher den Hormonen zugeordnet werden kann. Der Mineralsoff Kalzium hingegen kann nur mithilfe von Vitamin D resorbiert, sprich über die Ernährung aufgenommen und gespeichert werden. Daraus folgt, dass ein (langfristiger) Vitamin D-Mangel zwangsläufig den Kalzium-Stoffwechsel negativ beeinflusst und einen Teufelskreislauf in Gang setzt. Dieses Beispiel stellt gut dar, dass Nährstoffe immer in Teams fungieren und bereits ein einziges Defizit einen Rattenschwanz an negativen Auswirkungen nach sich ziehen kann. Im Umkehrschluss folgt auch, dass selbst eine Calcium-reiche Ernährung dann wenig nützt, wenn wir zu wenig Vitamin D zur Verfügung haben…

Wenig überraschend, dass viele aufgrund ihrer „Tageslichtarmen“ Lebensweise immer mehr dazu neigen eine Sonnenallergie zu bekommen. Durch die daraus resultierenden Mangelzustände provozieren wir eine Allergie, deren Problemlösung gleichzeitig die Ursache ist. Nicht selten führt ein jahrelanger Mangel an Vitamin D zu einer – vermeintlich plötzlichen – Sonnenallergie, bei der es zu „paradoxen“ Immunsystem-Reaktionen kommt. Man spricht dann von einer sogenannten polymorphen Lichtdermatose, da sich die Symptome sehr unterschiedlich („polymorph“) äußern können. Eine Hautirritation tritt wenige Stunden oder auch erst Tage nach der UV-Exposition auf.

Die Supplementation von Vitamin D und Kalzium bei einer Sonnenallergie, die vielleicht auf den ersten Blick paradox erscheint, macht regulationsbiologisch Sinn: Den Organismus einfach wieder das zuführen was er so dringend benötigt. Damit er dann wieder über die UVB-Strahlen wieder physiologisch selbst dafür sorgen kann genügend Vitamin D zu bilden und infolge wieder in der Lage ist ausreichend Kalzium über die Nahrung zu resorbieren und zu nutzen. Wir greifen sozusagen nur etwas unter die Arme, schrauben an der richtigen Stelle und schubsen die Fähigkeit der natürlichen Selbstregulation an.

Betroffene verstehen nun auch, dass das (langfristige) Meiden der Sonne oder ein übertriebener (vor allem zu „voreiliger“ Sonnenschutz) das Problem nicht beheben, sondern nur aufrechterhalten. In nicht wenigen Fällen ist die Sonnencreme sogar selbst der Auslöser der Allergie. Steckt wie so oft allerdings wirklich primär ein Vitamin D und Calcium-Mangel hinter der Sonnenallergie, raten wir zu einer gezielten Supplementation (mit einer individuell berechneten Dosis) und zuerst verständlicherweise das Sonnenbaden mal etwas vorsichtiger anzugehen, da selbst hochdosierte Kuren erfahrungsgemäß Zeit zur Wirkentfaltung brauchen. Infolge ist es dann wichtig regelmäßig Sonne zu tanken und/oder bei Bedarf Vitamin D einnehmen. Dann stehen die Chancen sehr gut für einen nächsten Sommer ohne allergische Reaktionen.

FAZIT: Wie so oft gilt ein Menschen-artgerechtes Leben als DIE Präventionsmaßnahme und Behandlung gesundheitlicher Probleme und Beschwerden. Was so einfach und banal klingt, entwickelt sich allerdings immer mehr zur größten Herausforderung unserer Natur-abwendenden Gesellschaft…

thomas stricker

Gesundheitswissenschaftler, Therapeut für klinische Psychoneuroimmunologie

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